Stand 28.07.2022
Blattlauszuflug in Kartoffelbeständen mittels Gelbschalen

Gelbschale im Kartoffelacker
Schwankender Zuflug an Blattläusen
Die Witterung begünstigte einen frühen und deutlichen Zuflug der Blattläuse. Das verheißt für Y-Virus-anfällige Sorten nichts Gutes im Hinblick auf die Anerkennungsergebnisse im Herbst/Winter.
Y-Virus- oder M-Virusübertragungen können nämlich durch Insektizid- bzw. Öl-Spritzungen kaum verhindert werden. In blattrollvirusanfälligen Sorten ist die Spritzung zugelassener Insektizide eher gerechtfertigt. Da junges Kartoffelkraut besonders empfindlich für Virusaufnahme und Ableitung ist, muss im Falle eines Insektizideinsatzes, dieser schon ab dem Auflaufen der Kartoffel erfolgen. Für den Einsatz gilt: zum Spritzbeginn ab Auflaufen der Pflanzkartoffel bevorzugt Pyrethroide und ab Reihenschluss systemische Mittel bevorzugen.
Wer die zugelassenen bzw. genehmigten Öle (Para Sommer oder Promanal HP) zur Reduzierung des Y-Virus-Befalls verwenden will, musste ebenfalls ab 60% Feldaufgang damit beginnen und die vorgegebenen Spritzabstände einhalten. Aber auch hier waren die Wirkungsgrade in den Versuchen bisher meist nicht ausreichend.
Insofern bleiben derzeit v.a. eine gewissenhafte Bereinigung der Bestände und ausreichend Abstand zu Konsumbeständen die wichtigsten Maßnahmen und später zur Abreife hin eine nachhaltige Sikkation des Krauts ohne Wiederaustrieb. Im heurigen Jahr könnten manche Bestände nach der langen Trockenphase - falls dann ausreichend Niederschläge fallen - nochmals frische Blätter bilden, die dann besonders attraktiv für die Blattläuse sind. Auch solcher Neuaustrieb sollte in virusanfälligen Sorten sofort unterbunden werden.
Datum | Aurau (Roth) | Oberrödel (Roth) | Hofstetten (Roth) | Mitteleschenbach (Ansbach) | Moosbach (Ansbach) |
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20.05. | Aufstellung | Aufstellung | Aufstellung | Aufstellung | Aufstellung |
23.05. | 12 | keine Meldung | 21 | keine Meldung | 8 |
27.05. | 5 | keine Meldung | 15 | 3 | |
30.05. | 2 | 2 | 2 | 1 | |
02.06. | 5 | 8 | 9 | 6 | |
07.06. | 18 | 24 | 4 | 5 | |
09.06. | 21 | 11 | 8 | 17 | 7 |
13.06. | 24 | 2 | 2 | 6 | 16 |
17.06. | 9 | --- | 1 | 11 | 11 |
20.06. | 11 | 14 | 0 | 18 | 8 |
23.06. | 7 | 6 | 0 | 6 | 8 |
27.06. | 10 | 8 | 2 | 17 | 11 |
30.06. | 14 | 4 | 4 | 9 | 4 |
04.07. | 4 | 3 | 3 | 8 | |
07.07. | 7 | 2 | 8 | 4 | 64 |
11.07. | 15 | 15 | 2 | 21 | |
14.07. | 6 | 12 | 2 | 1 | 12 |
18.07. | 7 | 1 | 7 | ||
21.07. | 0 | 0 | 0 | ||
25.07. | 7 | 0 | |||
28.07. | 22 | 1 |
Wir bedanken uns bei den Betrieben Bub (Aurau), Heinloth (Oberrödel), Glenk (Hofstetten), Lederer (Mitteleschenbach) und Maurer (Moosbach) für die Erhebungen sowie bei Ursula Wirkner vom Erzeugerring Mittelfranken für die Zusammenstellung der Daten.
Nachfolgend finden Sie Hinweise zu den zugelassenen Insektiziden in Kartoffeln.
Krankheiten und Schädlingen in Kartoffeln - Hinweise der LfL Freising